Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen und Autismus einschließlich inklusiver Pädagogik
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Forschungswerkstatt

Forschung gehört dazu...

Verständlicherweise wollen Studierende für das Lehramt an Sonderschulen Lehrer*innen werden, in erster Linie im System Schule unterrichten und dort praktisch aktiv werden.

In den vielfältigen Handlungs- und Arbeitsfeldern der Sonderpädagogik zwischen Exklusion und Inklusion sind aber weder alle Fragen beantwortet noch die existenten Probleme gelöst. Noch immer gibt es "blinde Flecken", Brennpunkte und aktuelle Fragestellungen, die wenig erforscht, unzureichend beantwortet und empirisch abgesichert sind.

In der sonderpädagogischen Forschung gilt es, Tradiertes zu hinterfragen, Entwicklungen zu evaluieren und Bildungsprozesse auf ihre Qualitäten und Wirksamkeiten hin zu untersuchen, um als erziehungswissenschaftliche Disziplin glaubwürdig, anschlussfähig und auf Dauer erfolgreich zu bleiben. In der universitären Sonderpädagogik ist Forschung Auftrag und Notwendigkeit.

Deshalb bedarf es einerseits der frühen Qualifizierung von Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen als Nachwuchswissenschaftler*innen. Andererseits der Ausbildung von Studierenden als Forscher*innen, die für ihre eigene Praxis und die Umsetzung von qualitativ hochwertiger Bildung insbesondere wissenschaftlich wahrnehmen, kritisch denken und evidenzbasiert handeln können.

Damit zukünftige Lehrer*innen das „Forschen für die Praxis“ lernen können, haben wir im Sommersemester 2016 wir unsere ForschungsLERNwerkstatt als einen weiteren Arbeitsschwerpunkt am Lehrstuhl und eine tragende Säule in unserer Nashornlernwerkstatt eröffnet.

Wissenschaftliches Arbeiten und Forschen kann man lernen!

Ziel und Aufgabe der Forschungslernwerkstatt ist es, Studierende grundsätzlich für Forschung zu begeistern und zu motivieren, die Forschungskompetenzen unserer Studierenden gezielt und systematisch durch Beratung und Lehrangebote zu fördern und das Forschungsprofil der Sonderpädagogik am Lehrstuhl zu schärfen und sichtbar zu machen.

Ihre ZULA ist eine wissenschaftliche Hausarbeit, vergleichbar mit einer MASTER-Arbeit, die Sie ab dem 7. Semester schreiben und dabei 18 ECTS erwerben. Die ZULA wird benotet und zählt in nicht unerheblichem Maße zur Gesamtnote des 1. Staatsexamens.

Um ihre Abschlussarbeiten (ZULA) wissenschaftlich bewältigen und erfolgreich abschließen zu können, gilt es Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, Strategien des Schreibens wissenschaftlicher Texte, Forschungsmethoden der Datenerhebung, Datenaufbereitung und Datenauswertung zu erlernen, praktisch zu üben und zu festigen sowie sich mit Wissenschaftstheorien auseinander zu setzen. Informationen zur ZULA finden Sie hier!

„Forschen für die Praxis“ bedeutet auch, dass Sie lernen die Augen für soziale Probleme, Ungereimtheiten und Schwierigkeiten ihrer Schüler*innen beim Lernen und sich Entwickeln zu öffnen, kritische Fragen an die gelebte und erlebte Praxis zu stellen, denen es nachzuspüren gilt und die nach anerkannten Regeln wissenschaftlich zu beantworten sind.

Besonders im Intensivpraktikum, das Sie über ein Jahr hinweg an einer Schule in ihrem 5. und 6. Semester absolvieren, haben sie dazu vielfältige Möglichkeiten. Im Praktikum werden sich viele Anlässe ergeben und Sie zahlreiche Situationen erleben, denen sie nach dem Konzept des „Forschenden Lernens“ konkret nachspüren müssen, um sie pädagogisch wertvoll und verantwortungsvoll aufzulösen und gegenüber der ganzen Schulfamilie mit guten und nachvollziehbaren Argumenten stets auch widerspruchsfrei legitimieren zu können. Natürlich werden sie dabei von der Universität angeleitet, bestens betreut und intensiv begleitet.

Und aus dem Intensivpraktikum werden Sie sicherlich spannende Frage- und Problemstellungen mitnehmen, die Sie nicht loslassen und die Sie deshalb gerne in ihrer wissenschaftlichen Abschlussarbeit dann aufgreifen und intensiv weiterbearbeiten dürfen. Auch auf diesem Weg und bei Ihrer ZULA wollen wir Sie bei Ihren Nachforschungen tatkräftig unterstützen und gut betreuen.

Aber auch in den laufenden Forschungsprojekten am Lehrstuhl können Sie mitforschen und Ihre ZULA schreiben. Darüber hinaus bieten Ihre Dozent*innen am Lehrstuhl stets auch spannende Themen zur Bearbeitung im Rahmen einer ZULA an. Infos dazu finden Sie hier!

Nicht zuletzt sollten Sie wissen, dass Sie unmittelbar im Anschluss an Ihr Studium nach dem erfolgreichen Abschluss ihres 1. Staatsexamens unmittelbar weiterforschen, am Lehrstuhl bei Prof. Markowetz promovieren und eine Doktorarbeit schreiben können! Informationen zur Promotion in Sonderpädagogik finden Sie hier.

In zusätzlichen Seminaren, Workshops und Kompaktveranstaltungen sowie bei Einzelvorträgen möchten wir Ihnen in regelmäßigen Abständen in der ForschungsLernwerkstatt anbieten:

  • Vorträge
  • Vorstellung laufender Forschungsprojekte mit der Möglichkeit zur aktiven Mitwirkung als Student*in
  • Lehr-Forschungsprojekte zu ausgewählten Fragestellungen aus der Praxis
  • Präsentationen wissenschaftlicher Hausarbeiten beim langen Tag der ZULAS
  • Kennenlernen von quantitativen wie qualitativen Methoden und Instrumenten der Datenerhebung, Datenaufbereitung und Datenauswertung
  • Workshop Fragebogen
  • Workshop Interview
  • Workshop Beobachtung
  • Workshop Einführung in das Arbeiten mit Statistikprogramme, wie SPSS oder R
  • Workshop Qualitative Daten mit Programmen wie Atlas.ti, MAXQDA, Videograph analysieren
  • Forschungswerkstatten (halb oder ganztägige Kompaktveranstaltungen) zu gezielten Themen wie z.B.
    • Cultural Studies
    • Interviews mit Expert*innen
    • Dokumentarische Methode
    • Ethnografie
    • Konversationsanalyse
    • Grounded-Theory-Methodologie
    • Hermeneutische Wissenssoziologie
    • Objektive Hermeneutik
    • Phänomenologie
    • Qualitative Heuristik/entdeckende Forschung
    • Qualitative Inhaltsanalyse
    • Situational Analysis
    • Videoanalyse
    • Projektwerkstatt
    • qualitativen Arbeiten
    • Interpretative Sozialforschung
  • Beratung und Unterstützung im Rahmen von offenen Lernwerkstätten, als ein niederschwelliges Angebot, zu denen Sie kommen und ganz einfach alle ihre Fragen rund um ihre ZULA mit bringen und mit uns und unter Kommilitonen/-innen besprechen können
  • Beratung und Unterstützung beim Schreiben und Fertigstellen Ihrer Arbeit (Schreibwerkstatt).

Damit Sie im Rahmen Ihrer Forschungsarbeiten/ZULA aktiv forschen, d.h. Daten erheben, aufbereiten und auswerten können, bauen wir für Sie als Studierende einen „Forschungswerkzeugkoffer“ mit Materialien auf, die Sie dann auch für den praktischen Einsatz ausleihen können. Aktuell stehen folgende Forschungsmedien und -materialien für eine tageweise Ausleihe zur Verfügung:

  • Digitale Aufnahmegeräte
  • Digitale Fotoapparate
  • Videokameras 
  • Auswertungssoftware, z.B. Transkriptionssoftware F4
  • iPads
  • Laptops

Zudem bauen wir eine Fachbibliothek „Wissenschaftstheorie und Forschungsmethoden“ mit Literatur auf, die in den Workshops und Werkstatttreffen verwendet und auch für kurze Zeit ausgeliehen werden kann.

Aktuelle Veranstaltungen im SoSe 21

Seminar: „Wie schreibe ich meine ZULA wissenschaftlich und erfolgreich?“
Dozententeam: Prof. Markowetz, Dr. Sophia Arndt, Annika Lang, Eva Kunerl
Donnerstag 16-18 Uhr (siehe LSF)

Anmeldung per Email an: annika.lang@edu.lmu.de

Downloads:

Flyer unserer Forschungslernwerkstatt: Flyer ForschungsLERNwerkstatt

Vortrag anlässlich der Eröffnung der Lernwerkstatt von Prof. Dr. Philipp Mayring, Universität Klagenfurt:
Qualitativ-quantitative Methoden der Schul- und Bildungsforschung am Beispiel der Qualitativen Inhaltsanalyse, Vortrag Prof. Mayring am 16.06.2016

Vortrag anlässlich des 1. Tag der Forschung von Prof. Dr. Dieter Katzenbach, Universität Frankfurt am Main:
Forschungsmethoden in der Sonderpädagogik, Vortrag Prof. Katzenbach am 17.05.2017

Beispiel für ein Forschungsprojekt von Prof. Dr. Reinhard Markowetz, LMU: Frühkindliche Bildung – Basis für menschliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit:
Abschlussbericht der empirischen Studie zu Qualitätsdimensionen von frühkindlichen Bildungsprogrammen und Projekten der Kindernothilfe.

Forschen für die Schulpraxis im Ausland und dabei seine wissenschaftliche Abschlussarbeit (ZULA) schreiben! Ungewöhnlich, aber warum eigentlich nicht?
Artikel Newsletter MZL Ausgabe 18, Sommersemester 2021


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