Lehrstuhl für Gehörlosenpädagogik
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Bimodal-bilinguales Modellprojekt in Bayern

Förderung

Leitung

  • Prof.in Dr. Laura Avemarie
  • Dr.in Katrin Steiner

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen

  • Lillian Siebert

Laufzeit

09/2023 bis 08/2027

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Selbst wenn bei Kindern mit Taubheit/Schwerhörigkeit eine frühe Diagnosestellung mittlerweile Standard ist und eine entsprechende hörtechnische Versorgung erfolgen kann, sind sie in verschiedenen Entwicklungsbereichen gefährdet. Verbessert werden können die Ausgangsbedingungen für die Entwicklung tauber/schwerhöriger Kinder durch den frühen Zugang zu zwei Erstsprachen – einer Gebärden- und einer Lautsprache. Vor diesem Hintergrund wird der Ansatz bimodal-bilingualer Bildung an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation europaweit immer häufiger verfolgt.

In Bayern ist der bimodal-bilinguale Ansatz formal ausschließlich für Schüler:innen der sogenannten Sprachlerngruppe IV (eine von fünf Sprachlerngruppen) vorgesehen, wodurch ein nur sehr geringer Anteil tauber/schwerhöriger Kinder von einer Bildung in zwei Sprachen profitiert.

An dieser Ausgangslage setzt das „Bimodal-bilinguale Modellprojekt in Bayern" an. Mit dem Projekt wird das Ziel angestrebt, Rahmenbedingungen für eine umfassende und flächendeckende bimodal-bilinguale Bildung an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation Bayern zu sorgen, die nicht mehr abhängig von der Zugehörigkeit zu einer Sprachlerngruppe ist. Zur Gewährleistung einer praxisorientierten Umsetzung einer solchen Bildung in Gebärden- und Lautsprache sollen des Weiteren konkrete Best-Practice-Beispiele identifiziert werden.

Hierzu werden an zwei Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation in Bayern alle zum Schuljahr 2024/2025 eingeschulten Schüler:innen über einen Zeitraum von zwei Schuljahren bimodal-bilingual unterrichtet und deren Entwicklung im sprachlichen, sozial-emotionalen und (sozial-)kognitiven Bereich begleitet. Ergänzend werden Schulleistungstest zu drei Testzeitpunkten durchgeführt. Expert:innendiskussionen mit Vertreter:innen von Elternverbänden, Verbänden junger Menschen mit Taubheit/Schwerhörigkeit, Gehörlosen- und Schwerhörigenverbänden, sowie qualitative Einzelinterviews mit Erziehungsberechtigten, Schüler:innen und pädagogischen Fachkräften dienen der Evaluation des Modellprojekts.

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Kooperationspartner

  • Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München (ISB)
  • Arbeitsgemeinschaft B4 – Bimodal-Bilinguale Bildung in Bayern (BBH e.V.)