Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung
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AG Prozesse der Inklusion und Exklusion

Koordination: Prof. Dr. Ulrich Heimlich & Prof. Dr. Armin Nassehi

 

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe finden Sie hier.
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Moderne Gesellschaften produzieren Diversität/ Heterogenität nicht mehr nur über vertikale Formen der sozialen Differenzierung wie Klassen und Schichten und quer dazu entstehende Risikolagen im globalisierten Maßstab (ULRICH BECK). Hinzu getreten sind soziale Strukturen von Inklusion und Exklusion, in denen moderne Gesellschaften ihre Partizipationsmöglichkei-ten regulieren (NIKLAS LUHMANN). Damit einher geht die Entstehung einer anwachsenden Gruppe von „Ausgeschlossenen“ (HEINZ BUDE), deren Teilhabe an der Nutzung gesellschaft-licher Ressourcen erheblich erschwert ist und denen die Gesellschaft keine produktiven Funk-tionen mehr zugesteht. Nicht nur in Bezug auf gesellschaftliche Randgruppen wie Migrations-familien, Menschen mit Behinderungen, sozial benachteiligte Jugendliche oder psychisch kranke Menschen (z.B. traumatisierte Patienten) stellt sich die Frage nach dem gesellschaftli-chen Zusammenhalt neu. Ebenso ungeklärt ist derzeit die Frage, wie hochindividualisierte Gesellschaften ihre soziale Inklusion steuern und wie sie mit Exklusionsprozessen umgehen (WILHELM HEITMEYER). Soziale Partizipation über den Weg der Bildung spielt hier als ein mögliches Inklusionsmuster eine besonders herausragende Rolle, wie angesichts des wach-senden Phänomens der „Bildungsarmut“ in jüngster Zeit nachdrücklich deutlich geworden ist (JUTTA ALLMENDINGER). Innerhalb des Forschungsschwerpunktes sollen „Prozesse der Inklu-sion und Exklusion“ in modernen Gesellschaften aus der Sicht verschiedener Disziplinen (So-ziologie, Psychologie, Allgemeine Pädagogik, Sonderpädagogik) untersucht werden, um so das empirisch fundierte Wissen über deren Bedingungsfaktoren, Strukturen und Funktionen zu erweitern. Im Focus des Forschungsinteresses steht dabei sowohl der „Normalfall“ der sozialen Inklusion und Exklusion in Familien, Betrieben und öffentlichen Institutionen als auch „Extremsituationen“, die sich in der Lebenslage von gesellschaftlichen Randgruppen manifestieren. Zugleich wird innerhalb der Forschergruppe angestrebt, die Forschungserfah-rungen methodisch in einem gemeinsamen „Tool“ an Forschungsinstrumenten zu bündeln, die besonders geeignet sind, „Prozesse der Inklusion und Exklusion“ empirisch aufzuschlie-ßen und auch in langfristiger Perspektive wissenschaftlich zu begleiten.

 

Projekte der Arbeitsgruppe

  • Prozesse der Inklusion in Kindertageseinrichtungen (HEIMLICH/ BEHR)
  • Exklusionsprozesse bei sozial benachteiligten Jugendlichen ohne Schulabschluss (HEIM-LICH/ SCHMIDT)
  • Präventive Integration am Förderzentrum, Förderschwerpunkt Hören aus der Sicht der „umgekehrt“ integrierten Schüler und ihrer Eltern (LEONHARDT/ SIEBECK)
  • Schulische Integration hörgeschädigter Kinder mit Migrationshintergrund (LEONHARDT/ SIEBECK)
  • Traumabedingte intrapersonelle Diversität sowie intrapersonelle Exklusions- und Inklusi-onsprozesse am Beispiel von inneren Dialogen von Patienten mit traumabedingten Stö-rungen (BUTOLLO/ MARAGKOS)
  • Einsatzbedingte psychischen Belastungen bei Polizei sowie Freiwilliger und Berufsfeu-erwehr und Wirksamkeit von Nachsorge („Debriefing“) (BUTOLLO/ MARAGKOS)