Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen und Autismus einschließlich inklusiver Pädagogik
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laufende Forschungsprojekte

"Projekt Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern (PINO). Entwicklung und Implementierung eines innovativen Gesamtkonzeptes für das Intensivwohnen in Oberbayern"

Die qualitativ hochwertige Betreuung, Förderung und Versorgung erwachsener Menschen mit geistiger Behinderung und herausfordernden Verhaltensweisen im Lebensbereich Wohnen erweisen sich in Zeiten stark steigender Nachfrage an „Intensiv-Plätzen“ bei gleichzeitigem Fachkräftemangel im Spiegel des Bayerischen Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes, der Umsetzung der UN-BRK und des Bundesteilhabegesetzes ab 2020 für Einrichtungen als besonders problematisch. Die Arbeits- und Forschungsgruppe „Behinderung und herausfordernde Verhaltensweisen“ um Univ.-Prof. Dr. Reinhard Markowetz hat mit PINO ein Netzwerk gegründet, um in einem Modellprojekt in Kooperation mit dem Bezirk Oberbayern und den 7 Einrichtungsträgern in Oberbayern die Teilhabesituation für die genannte Zielgruppe zu verbessern, Qualitätsbausteine zu entwickeln und diese im Feld zu erproben. Zudem soll der Lebensbereich Wohnen mit weiteren Lebensbereichen, insbesondere dem Lebensbereich Freizeit und dem Lebensbereich Arbeit verzahnt werden. Ausgehend von der Lebenslage und Lebenssituation im Intensivwohnens gilt es nach sinnstiftenden Beschäftigungsmöglichkeiten und sinnvollen Freizeitbetätigungen Ausschau zu halten, die sich insbesondere vor dem Hintergrund des Artikels 27 „Arbeit und Beschäftigung“, des Artikels 29 „Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben“ und des Artikels 30 „Teilhabe am kulturellen Leben“ der UN-BRK institutionalisieren und nachhaltig sichern lassen. Handlungsleitend ist die Frage, welche Bedingungen ein Wohn- und Betreuungskonzept des Intensivwohnens erfüllen muss, um die Lebens- und Betreuungssituation der Personengruppe zu verbessern! Weiterführende Informationen zum Projekt und dem Forschungsdesign finden Sie hier.

International eLearning Approach on Teaching Strategies for Inclusion for Students with Autism (SUCCESS-TEASD)

  • Drittmittel: LMU München, Referat VI.6 EUniversity-Konzepte und -dienste
  • Laufzeit: 2021 - 2022

Project objectives are the promotion of cooperation and intercultural work with the University of Salamanca, as well developing and sharing good practices and addressing the challenges in the field of educational intervention programs in inclusive settings for children with autism spectrum disorder (ASD). This project is a practical example of a comprehensive approach to include higher education as well as the transition to the workplace, and to cover different levels from strategy development throughout the teacher training, awareness raising activities and development of resources for school teachers. By focusing on these different levels, we expect to reach a sustainable impact.

Additionally, we wish to offer virtual exchange possibilities and enrich the learning experience of LMU students as well as students from partner universities through “international classrooms”.

The focus will not only be on the transfer of knowledge, but especially on generating ideas for an effective inclusive educational system, closely supervised digital learning environments, which contribute to the development of the 21st century skills in students such as social innovation

Qualifizierung von Schulbegleiter*innen im Landkreis München

  • Drittmittel: Stiftung Bildungspakt Bayern und Landratsamt München
  • Laufzeit: Herbst 2020 bis 2022
  • Mitarbeiterin: Eva Kunerl

Die Umsetzung der schulischen Inklusion findet aktuell in Bayern im Wesentlichen in Form der Einzelinklusion statt. Auch im Landkreis München besuchen Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Bereich ihrer emotional-sozialen Entwicklung und Schüler aus dem Autismus-Spektrum allgemeine Schulen. An Grund- und weiterführenden Schulen werden sie inklusiv unterrichtet. Um solchen Schülerinnen und Schülern den Schulbesuch zu ermöglichen und zu erleichtern (§ 12 EinglHVO) werden sie von einer Schulbegleiterin bzw. einem Schulbegleiter auf Grundlage des § 35 a SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) betreut. In allen Bundesländern hat sie sich in wenigen Jahren neben dem Einsatz von Lehrkräften für Sonderpädagogik die sozialrechtlich verankerte Maßnahme der Schulbegleitung zu der zentralen Unterstützungsressource für die Umsetzung von Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf entwickelt und als Hilfskonstruktion ungewollt eine zentrale Rolle im Rahmen inklusiver Schulentwicklung eingenommen. Die Eingliederungshilfe erfüllt eine subsidiäre Funktion für den Bildungsbereich, was die Kostenträger als Ausfallbürgschaft für eine schulische Zuständigkeit charakterisieren. Die Kultusministerkonferenz hat sich explizit gegen die Zuordnung der Eingliederungshilfe in den Verantwortungsbereich der Schule verwehrt. Unabhängig davon wird für eine Weiterentwicklung der Schulbegleitung zu einer Schulassistenz geworben, auch weil Schulbegleitung bislang kein überregionales, anerkanntes Berufsbild darstellt und deshalb von Personen mit den unterschiedlichsten Qualifikationen, zum Teil auch gänzlich ohne Qualifikation ausgeübt wird. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass die Schulbegleitungen selbst Fort- und Weiterbildungswünsche formulieren.

Noch bleibt unklar wozu Schulbegleitungen in der inklusiven Schule eingesetzt werden und welches Tätigkeitsprofil sie demnach erfüllen und wofür sie dementsprechend qualifiziert werden sollen. Die Maßnahme Schulbegleitung gilt es deshalb weiterzuentwickeln und die Frage der Qualifizierung von Schulbegleiter/-innen zu klären, damit sie in einem multidisziplinären Team bei der Umsetzung inklusiver Bildung an Regelschulen effektiv und nachhaltig wirksam ihren Beitrag am Gelingen von Inklusion leisten könnten. Ziel des Projektes ist es deshalb ein curricular geordnetes Rahmenkonzeptes für eine berufsbegleitende einjährige Qualifizierungsmaßnahme von Schulbegleitern/innen Schulbegleitern/innen zu entwickeln, wie sie dann von Trägern der Jugendhilfe als Beitrag zur Professionalisierung des Systems Schulbegleitung umgesetzt werden sollte.

Eine Publikation zum Projekt finden Sie hier: 

Dworschak, W. & Markowetz, R. (2019): Professionalisierung von Schulbegleitung in der inklusiven Schule. Ausgangsbedingungen und Qualifizierungscurriculum. In: Syring, M., Weiß, s. (Hrsg.), Lehrer(in) sein – Lehrer(in) werden d die Profession professionalisieren. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 195-212.

Encouraging the social inclusion of Youth with intellectual disabilities through Sports (SocIPORT)

  • Drittmittel: ERASMUS+-Projekt
  • Laufzeit: Herbst 2020 bis 2023
  • Mitarbeiterin: Melika Ahmetovic

The vision of the three-year project is to increase sports participation of children with disabilities by promoting equal access to organised and grassroots sport from early years.

Aim of the project is to promote better strategic planning and to improve management of activities in grassroots sport, promoting the social inclusion, equal opportunities and awareness of the importance of health-enhancing physical activity, through increased participation in and equal access to sports for children with disabilities.

The project support implementation of European policies on sports, in particular the White Paper on Sport, the EU Physical Activities Guidelines, the Council's Recommendation to promote health-enhancing physical activity (HEPA) and the European Disability Strategy 2010-2020. SocPort is a project that focuses on changing the paradigm, bringing children with disabilities from the margins to become integral members of the sporting community.

Specific objectives are:

  • Strategic planning for social inclusion and equal opportunities
  • Promoting opportunities and innovation programmes for participation, training and competition
  • Raising awareness, sport activities and community building process are needed to stop discrimination and stigma that children with disabilities face in the sports sector and facilitate their access to the sport
  • Promoting psychological and sociological factors including attitudes towards disability of parents, coaches, teachers and even people with disabilities themselves
  • Promoting efficient and effective management practices and access to sporting infrastructure including services, facilities and equipment
  • Increasing ability to attract support from media, sponsors
  • Tackle cross-border threats to the integrity of grassroots sport and all kinds of intolerance and discrimination.

Nein zu Gewalt- und Amoktaten an Schulen! Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines Instrumentes zur diagnostischen Einschätzung gefährdeter Schüler*innen und eines Programmes zur Vermeidung von Gewalt- und Amoktaten an Förder-, Grund- und Mittelschulen in Bayern (AMOK)

Nach dem Amoklauf von München und weiterer schwerer Gewalttaten in Würzburg und Ansbach soll auf der Basis von Literaturrecherchen und Analysen von bereits bestehenden nationalen wie internationalen Konzepten sowie einer Bestands- und Bedarfsanalyse an bayerischen Schulen und zusätzlichen Befragungen von Experten aus den Blickwinkeln relevanter Disziplinen ein ganzheitliches Programm zur Prävention von sowie Intervention bei Gewalt- und Amoktaten für den Einsatz an bayerischen Förder-, Grund- und Mittelschulen entwickelt und didaktisch aufbereitet werden. Um ein solches multifaktorielles Mehrebenen-Programm systematisch entwickeln und curricular konzeptualisieren zu können, müssen zentrale Aspekte, fundamentale Dimensionen und Sichtweisen aus der Pädagogik, der Schulpsychologie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, sowie der Polizei ggf. weiterer einflussnehmender Systeme wie z.B. Politik, Kirchen, Lehrerverbände, Landeselternbeiräte eingeholt, aufgegriffen und interdisziplinär zielführend synchronisiert werden. Handlungsleitend sind dabei folgende Forschungsfragen:

  • Auf welche nationale wie international existierende Konzepte, Ansätze, Erfahrungen und Erkenntnissen können wir dabei aufbauen? Was davon gilt es bei einer Neukonzeption/Weiterentwicklung und warum einzubeziehen? Wie lässt sich insbesondere das in Bayern prominent vertretene Programm PIT (Prävention im Team) zum sozialen Lernen und zur Kriminalprävention im Jugendalter einbinden?
  • Im Rahmen von Bestands- und Bedarfsanalysen an bayerischen Förder-, Grund- und Mittelschulen: wie wird gegenwärtig an Schulen gearbeitet? Was wünschen sich Schulen, um künftig professionell mit dem Thema umgehen und es pädagogisch kompetent bewältigen zu können?
  • Wie muss ein solches Programm didaktisch und medial aufbereitet sein, damit es zielführend wirksam an Schulen eingesetzt werden kann?
  • Braucht es ein hoch sensibles, komplexes und dennoch feldtaugliches Instrument zur Mensch-Umfeld-diagnostischen Einschätzung bzw. Erfassung gefährdeter Schüler*innen?

Das konzeptualisierte Programm soll in Kooperation mit dem bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus an ausgewählten bayerischen Förder-, Grund- und Mittelschulen im Feld erprobt und wissenschaftlich evaluiert werden, bevor es dann evidenzbasiert, ggfs. nachgebessert, bayernweit eingesetzt und nachhaltig in der bayerischen Schullandschaft verankern werden kann.

Weiterbildungsmaßnahme & Qualifikation "Sonderpädagogik" in den Fachrichtungen "Lernbehindertenpädagogik" und "Pädagogik bei Verhaltensstörungen" für Berufsschullehrkräfte

  • Drittmittel: Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Wissenschaft und Kunst
  • Laufzeit: Herbst 2016 bis 2022
  • Mitarbeiterin: Franziska Pippig, StRin FS

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus plant den Aufbau eines sonderpädagogischen Betreuungsnetzes an beruflichen Schulen. Ziel ist es, Lehrkräfte mit der Lehramtsbefähigung an beruflichen Schulen, die an Berufsschulen, Berufsfachschulen, Wirtschaftsschulen, Fachoberschulen, Berufsoberschulen und Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung tätig sind, in den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten Lernen und emotional-soziale Entwicklung zu qualifizieren. Auch Lehrkräfte mit Lehramt Gymnasium und einer mindestens fünfjährigen Unterrichtserfahrung an der Beruflichen Oberschule oder an der Wirtschaftsschule können sich für die Qualifizierungsmaßnahme bewerben. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die die universitäre Qualifizierungsphase erfolgreich abschließen, wird im Anschluss daran fakultativ eine zweijährige Praxisphase im Rahmen einer Teilabordnung an einer Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung (Förderberufsschule) angeboten. Mit der erfolgreichen Teilnahme an der zweijährigen Praxisphase wird in Verbindung mit dem erworbenen Universitätszertifikat die Befähigung für das Lehramt Sonderpädagogik (Zweitqualifikation) festgestellt. Als Tätigkeitsfeld eröffnet sich dadurch bspw. die Koordinierung von Fördermaßnahmen für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an beruflichen Schulen, die Beratung von Schülerinnen und Schülern, Erziehungsberechtigten, Lehrkräften und Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieben sowie die Durchführung von Fortbildungen zu sonderpädagogischen Fragestellungen für Lehrkräfte an beruflichen Schulen. Informationen über die universitäre Weiterbildungsmaßnahme „Sonderpädagogik für Berufsschullehrkräfte“ finden Sie im Flyer.

Zweitqualifizierungsmaßnahme für das Lehramt für Sonderpädagogik im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung - Sondermaßnahme/ Quereinstieg für Gymnasial- und Realschullehrkräfte, die nach dem Zweiten Staatsexamen an eine Förderschule wechseln wollen

  • Drittmittel: Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Wissenschaft und Kunst
  • Laufzeit: bis auf Weiteres (aktuell im Schuljahr 2020-21: 5. Kohorte)
  • Mitarbeiterin: Kerstin Ziegler, StRin FS

An Förderschulen werden derzeit besonders viele Lehrkräfte gebraucht. Gymnasial- und Realschullehrkräfte, die nach dem Zweiten Staatsexamen an eine Förderschule wechseln wollen, können sich zweitqualifizieren und über die Sondermaßnahme die Befähigung für das Lehramt für Sonderpädagogik erwerben. Die auf 2 Jahre angelegte Zweitqualifikationsmaßnahme betont den Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung und umfasst inhaltlich zwei Abschnitte. Für die Durchführung der sonderpädagogischen Zweitqualifikation werden regionale Ausbildungsgruppen gebildet, die durch regionale Ausbildungsleitungen betreut werden. Eine theoretisch-fachliche Ausbildung erfolgt im Umfang von einem Ausbildungstag pro Schulwoche und im Rahmen von Lehrgangswochen. Im angeleiteten Selbststudium mit Lehr- und Lernmaterialien, die von den Universitäten München (Prof. Markowetz) und Würzburg (Prof. Stein) zusammengestellt wurden, vertiefen die Teilnehmer eigenständig ihre sonderpädagogischen Fachkenntnisse. Dazu kommen individuelle Beratungsbesuche und eine Unterrichtsmitschau im Rahmen der regionalen Ausbildungsgruppe. Flankiert wird die Qualifizierungsmaßnahme von sogenannten Universitätstagen. Für die Bezirke Oberbayern, Niederbayern und Schwaben wird pro Halbjahr ein Ausbildungstag für die rund 100 Lehrpersonen nun seit 5 Jahren und zwischenzeitlich mit der 5. Kohorte von der Universität München inhaltlich geplant durchgeführt. Informationen zu den Sondermaßnahmen zum Erwerb einer Lehramtsbefähigung des Kultusministeriums finden Sie hier.