Lehrstuhl für Gehörlosenpädagogik
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Partizipative Forschung

Diese Webseite wird in Zukunft auch in Deutscher Gebärdensprache verfügbar sein.


Die Forschungsprojekte am Lehrstuhl für Sonderpädagogik – Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation einschließlich inklusiver Pädagogik der LMU München sind partizipativ ausgerichtet. Partizipative Forschung beschreibt Aktivitäten, bei denen einzelne Personen oder zivilgesellschaftliche Gruppen gemeinsam mit Wissenschaftler:innen diskutieren, Erfahrungen austauschen oder neue Erkenntnisse gewinnen (BMBF, 2023).

In unseren Forschungsprojekten werden zum Beispiel Menschen mit Taubheit/Hörbehinderung als Peer-Forschende, als Kooperationspartner:innen oder als Expert:innen für ein bestimmtes Thema aktiv eingebunden. Auch arbeiten wir mit Vertreter:innen (mit oder ohne Taubheit/Hörbehinderung) aus Elternverbänden, aus der pädagogischen Praxis oder aus Fachberatungsstellen zusammen. Diese Vorgehensweise soll zur Validität wissenschaftlicher Erkenntnisse beitragen und dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis dienlich sein. Zudem kann angenommen werden, dass partizipative Ansätze eine größere Nachhaltigkeit besitzen, da sie an die Bedarfe von Beteiligten angepasst sind (Ukowitz, 2021).

Im Folgenden stellen wir Grundsätze dar, die für die Partizipation von Menschen mit Taubheit/Hörbehinderung berücksichtigt werden:

Stellen und Auftragsvergabe_150

Stellen- und Auftragsvergabe:

Stellen (Projektmitarbeitende, studentische Mitarbeitende) und Aufträge (z. B. externe Referierende, Produktion von Gebärdensprachvideos) werden bevorzugt an Personen mit Taubheit/Hörbehinderung vergeben.

 

Peer Forschende_150

 

Peer-Forschende:

Menschen mit Taubheit/Hörbehinderung werden aktiv in möglichst alle Schritte eines Forschungsprozesses einbezogen. Zum Beispiel beraten sie oder treffen Entscheidungen bei der Erstellung des Studiendesigns und des Erhebungsmaterials. Ebenso beteiligen sich Menschen mit THb in Form von wissenschaftlichen Beiräten in Forschungsprojekten.

Gewinnung von Daten_150

Gewinnung von Daten:

Qualitative und quantitative Datenerhebungen finden in Deutscher Gebärden- und Laut-/Schriftsprache statt.

Datenauswertung_150

Datenauswertung:

Die Transkription von qualitativen Daten in DGS wird von Personen mit THb durchgeführt. Werden die Ergebnisse anderer Forschungsgruppen verwertet (z. B. im Rahmen von Reviews, Materialsammlungen o. ä.) wird deren partizipatives Vorgehen kritisch berücksichtigt.

Transfer_150

 

Transfer:

Schriftliche Informationen, die im Rahmen der Projekte erstellt werden (z. B.Webseiten), sind immer auch in DGS zugänglich. Lautsprachliche Veranstaltungen (z. B. Fortbildungen, Transferveranstaltungen) werden durch Gebärdensprachdolmetschende begleitet.

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Reflektion und Sensibilisierung von hörenden Forschenden:

Im Austausch mit hörenden Forschenden sensibilisieren wir für partizipative Forschung. Wir reflektieren unser eigenes Vorgehen und unsere eigene Positionierung, um besser zu forschen. Wir setzen uns für das Erlernen der DGS ein.

Möchten Sie mehr über die konkrete Umsetzung unseres partizipativen Vorgehens innerhalb einzelner Projekte erfahren oder selbst partizipativ mitwirken? Dann freuen wir uns über Ihre Nachricht!

Mehr Informationen über unsere laufenden Projekte finden Sie hier: https://www.edu.lmu.de/hk/forschung1/laufende-projekte/index.html.

Literatur