Lehrstuhl für Schulpädagogik
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Markus Pacher - Die Mentor-Mentee-Beziehung in Praxisphasen an inklusiven Schulen

Kurzbeschreibung

Den Rahmen des vorliegenden Dissertationsvorhabens bildet die Zusammenführung zweier Forschungskontexte, die insbesondere in den letzten Jahren gesteigerte Aufmerksamkeit erlangt haben und einer noch immer andauernden Entwicklung unterliegen: Schulpraktikum und Inklusion.

Das Inkrafttreten der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in der Bundesrepublik Deutschland (2009) und die damit einhergehende Schaffung eines inklusiven Schulsystems hat die Frage nach der Vorbereitung von Lehramtsstudierenden auf Inklusion vermehrt in den Fokus gerückt. Seither sind bundesweit Veränderungen der lehramtsbezogenen Curricula an den Hochschulen hinsichtlich Inklusion zu verzeichnen.

Auf die große Bedeutung von Praxisphasen in der frühen Phase der Lehrer/innenausbildung wird vielfach hingewiesen. Diese scheinen für den Kontext der Professionalisierung für Inklusion in besonderer Weise relevant. Es liegt nahe, dass inklusiver Unterricht und speziell inklusive Praxisphasen besondere Herausforderungen darstellen können. Heterogenität und eine folglich höhere Komplexität in den Anforderungen macht einen zusätzlichen Kompetenzerwerb der Studierenden nötig. Das frühe Sammeln von Praxiserfahrungen in inklusiven Settings wird als wichtiger Aspekt einer Heranführung an die Anforderungen inklusiver Bildung angesehen. 

Als wichtiger Faktor in für den Erfolg von Praxisphasen wird die schulische Betreuung und Lernbegleitung der Lehramtstudierenden ausgemacht. In diesem Zusammenhang rückt daher die spezielle Bedeutung der Mentor-Mentee-Beziehung in den Blick. Aktuelle Studien der vergangenen Jahre konnten zwar erste Erkenntnisse über die Betreuung von Studierenden in Praktika liefern. Jedoch sind konkrete Untersuchungen zu Gelingensbedingungen (und Wirkungen) der Mentor-Mentee-Beziehung im Umfeld inklusiver Praxisphasen bislang rar.

Das geplante Dissertationsprojekt soll dieses Forschungsdesiderat aufgreifen. Entsprechend verfolgt das vorliegende Dissertationsvorhaben das Ziel, einen Beitrag zur Erforschung von Bedeutung und Wirkung der Mentor-Mentee-Beziehungen in längeren Praxisphasen im Lehramtstudium zu leisten. Das übergeordnete Forschungsinteresse bildet dabei die Untersuchung der Gelingensbedingungen speziell in inklusiv ausgerichteten Praktika. Im Zuge dessen soll die Perspektive von Praxislehrkräften (Mentor/in) und Lehramtstudierenden (Mentees) berücksichtigt werden, welche das inklusive Intensivpraktikum (InKip) an der LMU München in vergangenen Jahren durchlaufen haben oder evtl. aktuell durchlaufen. Die empirische Grundlage der Dissertation bilden Daten aus einer Erhebung im Rahmen des Projekts „MeMPhIs“ am Lehrstuhl für Schulpädagogik der LMU München.

Der Ablauf der Befragung wird in zwei aufeinander folgenden Schritten in Form eines virtuellen Workshops erfolgen: Zunächst sollen Praktikumslehrkräfte und Mentees unter Anwendung der Critical Incidents Technique (Butterfield et al., 2005; Flanagan, 1954) schriftlich zu zentralen/kritischen Ereignissen, die sie im Kontext des inklusiven Praktikums erlebt haben, befragt werden. Den zweiten Schritt bilden ermittelnde, virtuelle Gruppendiskussionen über die Plattform Zoom mit Fokus auf Gelingensbedingungen der Zusammenarbeit von Praktikumslehrkraft und Mentee im „InKip“.

Projektzusammenhang

Projekt "Die Mentor/Mentee-Beziehung in Praxisphasen: Analyse von Interaktionssituationen in heterogenen Betreuungskontexten (MeMPhIs 2) - Entwicklung von Handlungsmaßnahmen"