Lehrstuhl für Schulpädagogik
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Adina Küchler-Hendricks - Inklusive Anerkennung. Zum Artikulationshandeln von Lehrkräften an Schulen mit dem Schulprofil Inklusion

Kurzbeschreibung

Inklusion ist seit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im März 2009 ein Menschenrecht. Durch dieses Recht sollen Schülerinnen selbstbestimmt entscheiden können, welcher Ort der richtige ist, um zur Schule zu gehen, um die besten Lern- und Entwicklungschancen zu haben ‒ eine Selbstverständlichkeit, die für Lehrkräfte an den allgemeinen Schulen zur Herausforderung avanciert. Bayern hat als eine Form schulischer Inklusion das Schulprofil Inklusion entwickelt. Der Herausforderung Inklusion wird in diesen Schulen mit einem umfassenden Schulentwicklungsprozess begegnet, der sich an einem Mehrebenenmodell orientiert und verschiedene Dimensionen inklusiver Bildung – Förderplanung, adaptive Unterrichtsgestaltung, inklusives Schulkonzept sowie interne und externe Kooperation ‒ einbezieht.

Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit besteht darin, verschiedene Handlungsmuster von Lehrkräften in der Umsetzung inklusiver Bildung sowie Bedarfe hinsichtlich einer Qualifizierung von Lehrerinnen in inklusiven Schulen zu identifizieren. Die empirische Grundlage der Dissertation bilden Daten aus einer Erhebung im Rahmen des Projekts PROF!L ‒ Professionalisierung in inklusiven Schulen. Im Rahmen eines Mixed-Methods-Ansatzes erfolgt in einem ersten Schritt eine quantitative Erhebung mithilfe eines Fragebogens an den meisten Grund- und Mittelschulen in Bayern, die zum Zeitpunkt der Erhebung das Schulprofil Inklusion aufweisen. In einem zweiten Schritt werden leitfadengestützte Interviews an ausgewählten Schulen durchgeführt, die die quantitativen Daten vertiefen, exemplifizieren und verdichten.

Erstens widmet sich diese Abhandlung daher der Frage, wie Lehrkräfte an Schulen mit dem Schulprofil Inklusion ihre Tätigkeit ausüben. Als wesentliche Einflussfaktoren professioneller Handlungskompetenz gehen die Dimensionen inklusiver Bildung in die Untersuchung ein. Zweitens wird qualitativ der Frage nachgegangen, wie Lehrkräfte Artikulationsräume für inklusive Anerkennung eröffnen. Es wird damit die theoretische Annahme überprüft, dass die verschiedenen Dimensionen inklusiver Bildung auch als Dimensionen inklusiver Anerkennung zu verstehen sind, die sich in der Gewährung von Artikulationsräumen identifizieren lassen. Darüber hinaus können mit der qualitativen Analyse, wie Lehrerinnen die verschiedenen Anforderungen inklusiver Bildung im Schulalltag realisieren, die quantitativen Daten validiert und gleichzeitig ausdifferenziert werden.

Die gewonnenen Ergebnisse werden schließlich in ein Modell integriert, das den Zusammenhang von einer Kultur der inklusiven Anerkennung als Voraussetzung für inklusive Bildung herausstellt und Artikulationsräume als Ausdruck inklusiver Anerkennung definiert. Daraus werden Handlungsempfehlungen für die inklusive Schulentwicklung abgeleitet, die in Qualifizierungsempfehlungen münden.


Projektzusammenhang

Professionalisierung in inklusiven Schulen (PROF!L)

Publikation

Online: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/30077/1/Kuechler-Hendricks_Adina.pdf