Magdalena Muckenthaler - Kooperation von Lehrkräften in inklusiven Schulen – eine Untersuchung in der Sekundarstufe im Rahmen des Projekts „SIM“

Kurzbeschreibung

Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im März 2009 hat sich Deutschland zur Entwicklung eines inklusiven Schulsystems verpflichtet. Damit sind vielfältige Herausforderungen verbunden. Insbesondere im Sekundabereich wirft die Umsetzung von Inklusion viele Fragen auf (Kiel, 2015) und bringt nicht zuletzt neue Ansprüche an die Professionalisierung von Lehrkräften mit sich (Amrhein, 2015). Insbesondere das Thema der Kooperation wird künftig verstärkt das Anforderungsprofil von Lehrkräften bestimmen (Schön, 2016), da die Zusammenarbeit von Lehrkräften in (multiprofessionellen) Teams als wesentliche Bedingung gelingender Inklusion in Schule und Unterricht gilt (Werning & Arndt, 2015). Einen Forschungsstand dazu gibt es aber bisher kaum.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Lehrkräften in (multiprofessionellen) Teams an weiterführenden Schulen? Findet diese überhaupt statt? Was sind Hindernisse, die eine Kooperation beeinträchtigen? Welche Faktoren beeinflussen diese? Wie kann eine Professionalisierung von Lehrkräften an inklusiven Schulen hin zu effektiver Zusammenarbeit aussehen? Diesen Forschungsfragen wird im Rahmen des Dissertationsvorhabens nachgegangen. Eingebettet in den theoretischen Rahmen der Lehrerprofessionalisierung soll die Dissertation einen Beitrag zu der offenen Frage leisten, wie der aktuelle Stand der Kooperation von Lehrkräften in (multiprofessionellen) Teams an weiterführenden inklusiven Schulen ist, wie diese gefördert und unterstützt werden und wie diese langfristig ein Teil einer erfolgreichen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention sein kann.

Die empirische Grundlage bilden Daten aus einer großen Erhebung, die im Zuge des Projekts „SIM – Stufenkonzept für die Umsetzung von Inklusion an Münchner Schulen“ an allen städtischen Schulen der Landeshauptstadt München (Gymnasien, Realschulen, berufliche Schulen) erhoben werden. Im Rahmen eines Mixed-Methods-Ansatzes erfolgt in einem ersten Schritt eine quantitative Vollerhebung an städtischen Münchner Schulen mit insgesamt über 5000 Lehrkräften und Schulleitungen. Ein dafür konzipierter Fragebogen erfasst den aktuellen Stand der Inklusion, Einstellungen von Lehrkräften, Formen der Kooperation, erforderliche Ressourcen usw. In einem zweiten Schritt werden diese Daten durch qualitative, leitfragengestützte Gruppendiskussionen an ausgewählten Schulen ergänzt.

Projektzusammenhang

Stufenkonzept für die Umsetzung von Inklusion an Münchner Schulen (SIM)