Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung
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Forschungsprofil

Es werden grundlagen- wie anwendungsorientierte Forschungsprojekte durchgeführt. Je nach Fragestellung werden quantitative und qualitative Ansätze bevorzugt oder aufeinander systematisch bezogen. In den letzten Jahren hat sich die Bildungsforschung in ihren Forschungsbereichen weiter differenziert. Unsere Arbeitseinheit konzentriert sich daher auf exemplarisch ausgewählte und für die Studierenden in München auch professionell sinnvolle Forschungsthemen: Familien- und Jugendforschung, Erwachsenenbildung und Weiterbildungsforschung, Evaluation und Qualitätsforschung. Diese Forschungsthemen stehen in engem wechselseitigen Bezug zueinander.

Erwachsenenbildungs- und Weiterbildungsforschung:

Die Erwachsenenbildungs- und Weiterbildungsforschung schließt an Konzepte des lebenslangen Lernens an. Dabei ist der soziale Wandel in der Gesellschaft zu thematisieren, weil dieser zu Problemverschiebungen und Rückbelastungen in einzelnen Teilbereichen der Weiterbildung führt. Das vertretene Forschungsparadigma konzentriert sich auf die theoretische und empirische Analyse der institutionellen Ebene von Bildung und Weiterbildung. In methodologischer Hinsicht werden einerseits repräsentative Feldstudien und replikative Fragestellungen besonders berücksichtigt, es werden ergänzend hierzu aber auch die explorativen Möglichkeiten qualitativer Erziehungs- und Sozialforschung genutzt. Deskriptive und erklärende Analysen werden im pädagogischen Kontext aber durch anwendungs-orientierte, auf Implementierung und Evaluation gerichtete Handlungs- und Forschungsstrategien ergänzt. Das Forschungsprogramm richtet sich im Schwerpunkt der Weiterbildung entsprechend auf folgende sich ergänzende Teilbereiche:

  • Die empirische Teilnehmer- und Adressatenforschung mit den damit zu erschließenden Prozessen der lebenslangen und lebensbegleitenden Bildung soll den Wandel und die Komplexität von Bildungsinteressen und Weiterbildungs-verhalten (differenziert nach soziodemographischen Merkmalen und sozialen Milieus) analysieren. In der Anwendung ergeben sich hieraus spezifische institutionenbezogene Bildungsbedarfsanalysen und Hinweise auf Programm- und Angebotsplanung.
  • Empirische Studien zum Wandel der Institutionen in der Weiterbildung analysieren einerseits systemische Veränderungen des Bildungsmarktes oder einer „lernenden Region“ und andererseits auf der Mesoebene konkrete Veränderungen von Organisationsstrukturen spezifischer Einrichtungen. Hier ergeben sich enge Bezüge zur betrieblichen, aber auch zur schulischen Qualitätsforschung. Anwendungsrelevanz ergibt sich vor allem in der Organisationsentwicklung, Bildungsmanagement und Teamberatung von Bildungseinrichtungen.
  • Der didaktische und auf Kompetenzförderung gerichtete Teilbereich entwickelt Fortbildungsmodule für Leiter und Lehrende in pädagogischen Einrichtungen (auch virtuelle Module) und evaluiert deren Effizienz (pädagogische Fortbildung und Evaluation) - in Schulen, Berufsausbildungseinrichtungen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen.
  • Die internationale Weiterbildung und Entwicklung bezieht die genannten Arbeitsbereiche auf besondere Problemsituationen in Entwicklungsländern und bearbeitet in international kooperativen Zusammenhängen (mit Multiplikatoren) organisatorische, curriculare und didaktische Probleme von Schulen, Berufsausbildungs- und Weiterbildungseinrichtungen in Partnerländern. Unmittelbarer Modelltransfer aus hochentwickelten Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften hat sich nicht bewährt. 

Familien- und Jugendforschung: 

Teil des Pädagogikstudiums ist der Bereich Familie, Kindheit und Jugendalter in Lehre und Forschung. Der Umfang des Lehrprogramms ist allerdings breiter angelegt und beinhaltet im Sinne des lebenslangen Lernens neben dem Jugendalter auch Bildungsprozesse im Erwachsenalter. Innerhalb dieses Schwerpunkts gibt es eine fokussierte Analyse von Kindheit und Jugend im Kontext der Familien- und Peer-Beziehungen. Die Hauptziele dieses Schwerpunkts sind:

  • Eine umfassende Darstellung der kontextabhängigen Perspektive auf Entwicklungsprozesse in Kindheit und Jugendalter.
  • Die Information über sozialhistorische Entwicklungen im Familienleben und Förderung eines tieferen Verständnisses von spezifischen Problemen, welchen Familien ausgesetzt sind (z.B. Scheidung, Stiefelternschaft, Armut).
  • Die Verdeutlichung der Abhängigkeiten zwischen Familie und anderen Entwicklungskontexten (z.B. institutionelle Kindersorge, Peer-Groups)
  • Information über Theorien und empirische Befunde, die Fehlentwicklungen in Kindheit und Jugendalter thematisieren (internalisiertes und externalisiertes Problemverhalten)
  • Förderung der Kompetenzen von Studierenden im Bereich der Planung von Evaluationsdesigns und der Strategien zur Datenanalyse.